Am Freitagmorgen starteten wir voll motiviert auf die von Benu und Aschi organisierte Pässefahrt. Das erste Highlight war schon, dass wir die vorsichtshalber montierten Regenkombis nicht benötigten. Da wir in zwei Gruppen gestartet waren (Platztechnisch im Zug durch den Lötschberg)
trafen wir uns zum Kaffee in Gampel.
Anschliessend fuhren wir über den Simplon nach Gondo, wo wir mit allerlei guter Pasta verwöhnt wurden. Die anschliessende Fahrt durchs Centovalli mit seinen vielen und teilweise engen Kurven war toll, die Landschaft wild und schön.
Ziemlich zeitig kamen wir im Verzascatal in unserem Hotel Al Lago in Vogorno an. Nach dem Zimmerbezug und Apero wurden wir beim gemütlichen Nachtessen buchstäblich von einer Naturkatastrophe überrollt!
Es war wie eine weisse Wand, die minutenschnell näher kam und alles verhüllte. Die vorher gut sichtbar Staumauer verschwand urplötzlich.
Keiner von uns hatte je ein so heftiges Gewitter mit Sturmböen erlebt. Es gipfelte darin, dass der Wirt schlussendlich auf den Tischen stand und verzweifelt versuchte, die schon zerfetzte und verbogene Sonnenstore zu retten. Es flogen die Gläser und alles was nicht niet- und nagelfest war. Ja, das gab ziemlich zu reden…Zumindest waren die Motorräder frisch gewaschen!
Nach einem guten Frühstück brachen wir am Samstagmorgen auf zu einem neuen Tag. Beim Tanken im Tal stellte sich heraus, dass Aschi einen Platten hatte. Bei der Suche nach Flickzeug wurden wir bei Bruno fündig und mit vereinten Kräften gelang es schliesslich, das „Loch zu stopfen“. Das gelang so gut, dass es die ganze Tour über gehalten hat.
Anschliessend fuhren wir über den San Bernardino und den Splügen Richtung Chiavenna. Die Landschaft war wirklich beeindruckend – die Kurven auch!!
Nach dem Mittagshalt in Stampa fuhren wir über den Maloja Richtung Silvaplana. Dort auf dem gleichnamigen See finden diese Woche Weltmeisterschaften statt im Surfen und Kite-Surfen und deshalb war es ein Gewimmel von Segeln und Menschen. Ein tolles Spektakel zum Ansehen!
Es folgte der Julierpass, der recht „zügig“ ist zum Fahren.
Ueber Thusis, Bonaduz und durch die Rheinschlucht fuhren wir Richtung Sedrun unserem nächsten Nachtlager entgegen – Hotel Soliva. Das ist ein sehr schönes Hotel im regionalen Stil, mit grossen Zimmern mit viel Arvenholz. Der Empfang war sehr herzlich und das Ambiente gemütlich. Es war ein langer Tag und ich glaube, alle waren froh über eine erfrischende Dusche.
Auch hier fielen in der Nacht einige Regentropfen, aber wir hatten in den ganzen Tagen Glück, dass wir nie nass wurden.
Uebrigens hat uns Hildi mit dem Auto die ganze Zeit begleitet, d.h sie fuhr nicht unsere Route, sondern traf sich mit uns immer abends im Hotel. Sie war auch so lieb, unser Gepäck zu transportieren, danke Hildi!
Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr nahmen wir – leider schon – den letzten Tag in Angriff. Im Nu waren wir am Oberalppass und Richtung Andermatt auch schon auf dem Gotthard. Dort fuhren wir rasch weiter, da er völlig im Nebel lag und es kalt war. Nach Airolo, wo es wieder sonnig war, und dem Bedretto-Tal erreichten wir den Nufenenpass. Nach einer Fotopause ging’s weiter durch’s Goms auf die Grimsel, wo wir ziemlich genau um 12.00 Uhr den Mittagshalt einschalteten. Bei der Wegfahrt schob sich ein Polizeiauto zwischen uns und so fuhren wir quasi mit „Pacecar“ die Grimsel runter, da ich mich nicht getraute, sie zu überholen!
Nach einem Wahnsinns-Stau am Thunersee verabschiedeten wir uns auf einem Autobahnparkplatz nach Spiez.
Ich glaube, ich kann im Namen aller sagen, dass wir die drei Tage sehr genossen haben und dass Benu und Aschi alles tiptop organisiert und vorbereitet haben.
Herzlichen Dank an euch Beide.
Doris